Aus Nah und Fern kamen 13 Twikes aus Österreich, Schweiz und Deutschland ins Oberbayerische Inntal nach Brannenburg. Es gesellten sich auch noch 3 Renault Zoe, 1 Smart, 1 Think-City, 1 Mia, 1 Twizy, 1 iMiev und 1 BMW i3 dazu.
Am Freitag fanden sich 40 Personen am Wendelsteintalbahnhof ein und starteten mit der Zahnradbahn auf den 1.838 Meter hohen Wendelstein. Die Zahnradbahn wurde als Deutschlands erste Hochgebirgsbahn in den Jahren 1910 bis 1912 erbaut und war zu seiner Zeit ein technisches Pionierwerk. Seit nunmehr über 100 Jahren bringt die Zahnradbahn das ganze Jahr Wander- und Skifreunde hinauf zum Berg und am 28. Juli 2017 auch uns Elektromobilfreunde. Leider fuhren wir ab der Hälfte der Strecke in dichten Nebel, der sich am Berg nicht mehr auflöste. Da wir mit warmer, wasserdichter Kleidung und festem Schuhwerk ausgerüstet waren, konnte uns das miese und nasse Wetter die gute Laune nicht verderben.
Wir unternahmen eine Entdeckungsreise in die Dunkelheit. Im Bauch des Wendelsteins verbirgt sich Deutschlands höchste Schauhöhle. Die Wendelsteinhöhle ist Teil eines großen Höhlensystems, welches sich durch das markante Gipfelmassiv des Wendelsteins zieht. In Fachkreisen gilt sie als geologische Sensation, denn ihre bemerkenswerte Höhenlage (1.711 m) weit über dem heutigen Flussniveau deutet darauf hin, dass sie noch vor Auffaltung der Alpen entstanden sein muss.
Nach einer Mittagspause stiegen wir auf schmalen felsigen Wegen, immer noch wegen des Nebels ohne Sicht, ca. ½ Stunde auf den Wendelsteingipfel zum Observatorium der Universitätssternwarte von München. Dort informierten uns die UNI-Mitarbeiter über ihren Arbeitsplatz in luftiger Höhe.
1941 nahm das Sonnenobservatorium seine Arbeit auf dem Wendelstein auf. Ende der 1980er Jahre musste jedoch aufgrund zunehmender Verschmutzung der Erdatmosphäre die Sonnenbeobachtung eingestellt werden. Bis 2012 arbeiteten die Wissenschaftler am Wendelstein mit einem 80cm-Teleskop. Um konkurrenzfähig zu bleiben, wurde in den letzten Jahren "aufgerüstet". Nun wölbt sich am Gipfel die moderne Kuppel der Universitäts-Sternwarte, durch deren 2m-Spiegelteleskop nächtliche Himmelsobjekte beobachtet werden. In internationaler Zusammenarbeit mit anderen Observatorien wird zum Beispiel nach extrasolaren Planeten und dunkler Materie gesucht. Nachweislich ist der Wendelstein ein herausragender Beobachtungsstandort für den Nachthimmel mit besten sog. Seeing-Bedingungen, also guter atmosphärischer Bildschärfe.
Mit der letzten Zahnradbahn ging es um 17 Uhr wieder bergab. Im Tal begrüßte uns die Sonne.
Auf unserer Rundfahrt am Samstag wurden wir mit bestem Ausflugswetter belohnt. Die Sonne schien von der Früh bis zum Abend.
Unser Ausflug führte uns über den Samerberg mit herrlichen Aussichten auf das Rosenheimer-Land und die umliegenden Bergen. Weiter ging´s nach Aschau im Chiemgau, dem Bankerl-Dorf mit 470 „gmiatlichen Bankerln“
(bayerisch für gemütliche Sitzbänke) und dem bayerischen Entschleunigungsweg. Auf dem Festhallenplatz wurden wir von der Gemeinde zum Laden unserer Fahrzeuge willkommen geheißen. Während der 2-stündigen Ladepause nutzten die meisten die Gelegenheit, am Fuße des Schlosses Hohenaschau, eine Greifvogelvorführung der Falknerei anzusehen. Ein kleiner Rest blieb an den Fahrzeugen, um Mitfahrgelegenheiten anzubieten, die auch gut angenommen wurden.
Durch das Priental rollten wir lautlos ins Tiroler Land, entlang des Kaisergebirges, über schmale Sträßchen den Buchberg hinauf, um uns beim Cafe Zacherl bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen zu stärken.
Mit Blick auf die Festung Kufstein ging´s wieder ins Tal hinab, um die letzte Bergfahrt zum Sudelfeld zu bewältigen und um einen Zwischenstopp zu einer kleinen Wanderung einzulegen. Vom Waldparkplatz aus spazierten wir hinunter zu den Tatzelwurm-Wasserfällen.
Dieser Kraftort wurde auch schon vom Dalai Lama besucht und einige von uns konnten die positive energetische Ausstrahlung des tosenden Wassers erspüren.
Nach 110 Kilometer und einem langen Tag mit schönen Eindrücken ging unsere Rundfahrt zu Ende.
Vielen Dank für Euer Kommen!
Robert und Christine