Dass die Saison vorbei ist und man auf abgelegenen Campingplätzen, wie hier in Gullesfjordbotn, eh schon ziemlich erstaunt ist über unser Erscheinen, zudem noch mit einem solch aussergewöhnlichen Gefährt, hat auch Gutes: Die ausgesprochen komfortable und gemütliche Hütte kann Stephan von 750 auf 400 NoK runter "märte". Wie gemütlich es ist, während der ganzen Nacht den Regen auf das Dach trommeln zu hören und daran zu denken, wie feuchtkalt es jetzt im Zelt wäre...
Während es bei uns auf Meereshöhe am Fjord die ganze Nacht geregnet hat, ist in höheren Lagen (ab 1000 M) Schnee gefallen.
Wir erreichen am Nachmittag Tromsø, gemäss Reiseführer die nördlichste "Metropole" der Welt. Auch hier bilden die verschneiten Berge eine reizvolle Kulisse. Allerdings sind auch die Temperaturen entsprechend. Ganz so rauschend, wie es die Reiseführer versprechen, scheint uns das Nachtleben in Tromsø nicht zu sein, mindestens nicht zu dieser Jahreszeit. Dass die Mitternachtssonne sich aber bestimmt anregend auswirkt auf das Leben in dieser Stadt, können wir uns bei unserer Stadtbesichtung gut vorstellen.
So wird es den Menschen hier in ein paar Wochen ergehen wie unserm Troll; ständig von künstlichem Licht angeschienen, weil sich die Sonne mehr und mehr zurück zieht.
Zur Zeit ist es aber noch erstaunlich lange hell: Etwa von 5 Uhr morgens bis neun Uhr abends.
Wundernehmen würde es uns schon, wie es ist, wenn die Sonne gar nicht mehr scheint. Es wäre reizvoll zu sehen, wie diese Stadt ausschaut bei Schnee und Eis und Dunkelheit. Da der Anfahrtsweg aber doch recht lang ist, werden wir das wohl so schnell nicht in Erfahrung bringen ...
Nun geht die Reise weiter für den Troll in Richtung Finnmark und Nordkap!
Für den TWIKE Klub, 07. September 2008, Susann Morf & Stephan Meister